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Gefahren und Nachteile von lebenslangem Lernen
Ein Nachteil beim Konzept des Lebenslangen Lernens ist, dass nicht alle Menschen die selben Bildungschancen haben, da Bildung sehr stark vom sozialen Herkunftsmilieu und der bisherigen Bildungsbiografie abhängt. (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2018, S.35) Dadurch besteht die Gefahr, dass die Kluft zwischen Menschen aus sozialschwächeren und Menschen aus sozialstärkeren Milieus noch größer wird, da den Menschen aus sozialstärkeren Milieus, anders als den Menschen aus sozialschwächeren Milieus, weniger Bildungsbarrieren im Wege stehen und sich immer mehr Kompetenzen und Erkenntnisse aneignen können, die u.a. zur persönlichen Weiterentwicklung und zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit beitragen. (vgl. Bischoff-Wanner 2002, S.10; vgl. Weiß 2018, S.580) Eine Bildungsbarriere ist z.B. für Menschen aus sozialschwächeren Milieus, dass sie sich selbst aus der Gruppe von Menschen ausschließen, die Bildung erfahren können und glauben, dass sie auch durch Bildungsbemühungen nichts dagegegen ändern können. (vgl. Bartz; Tippelt 2003, S.325) Wenn Menschen nicht früh das Interesse am Lernen und die Fähigkeit zum Lernen vermittelt bekommen, ist es für sie schwierig, selbstgesteuert lernen zu können. (vgl. Nolda 2012, S.12) Weiterhin sind viele organisierte Bildungsangebote mit Kosten verbunden, die die Teilnehmer*innen meist selber finanzieren müssen. (vgl. Weiß 2018, S.573; S.576) Auf der anderen Seite ist aber auch die Gefahr vorhanden, dass Menschen aus sozialstärkeren Milieus, meist die, die dem konservativen Milieu angehören, organisierte Bildungsangebote, wie Angebote der Volkshochschule, meiden, da diese Angebote sich an alle gesellschaftlichen Milieus richten und sie der Meinung sind, dass sie diese Angebote nicht benötigen, da sie bereits gebildet genug sind. (vgl. Bartz; Tippelt 2003, S.330) Eine weitere Gefahr beim Konzept des Lebenslangen Lernens ist, dass manche Menschen nur einen Nutzen in Weiterbildungen sehen, wenn diese schnell berufliche Erfolge hervorbringen. Meist wird der Nutzen der Weiterbildung aber erst auf längerfristiger Sicht sichtbar und dann auf persönlicher, individueller Ebene. (vgl. Weiß 2018, S.580)
Zuletzt geändert: 26. Mär 2020, 12:02, Nicht freigegeben